Liebes Tagebuch,
Das Lied „Eiszeit“ von der
NDW-Gruppe Ideal umschreibt nicht den heutigen Tag. Denn heute war es
heiß, heiß, heiß. Welches Lied passt da? Natürlich: Peter Maffay
mit „Eiszeit“! Passt nicht? Alter, Peter Maffay passt immer!
„Rotes Telefon wenn Du versagst“ Mackerdo, das geht so tief rein,
ich bin gerade total betroffen. Scheiße, überleg mal, das ist so
bitter mit dem roten Telefon, wenn das versagt, Meister Lampe
Atomkrieg geht uns alle an. Wenn die Meere untergehn und die Erde
brennt und die Erde brennt. Eiszeit halt. Peter Maffay hat das so gut
beschrieben in sein Lied drin! Oh Mann jetzt hab ich wieder richtig
Lust nach Haus, denn da ist meine kleine Peter Maffay Kirche mit dem
Peter Maffay Schrein. Hier habe ich ja nur einen Reiseschrein von
Peter Maffay im Handgepäck mitgebracht, damit ich auch während des
Fluges worshippen konnte, alder. Good short Peter Maffay.
Wie ihr merkt, war es etwas zu heiß
heute, das Gehirn. Deshalb mache ich es kurz, keine Angst es ist
nichts passiert. Zunächst in der Stadt herumgelungert, Judith musste
noch neue Badeklamotten kaufen, die alten waren nicht mehr ozeanwellentauglich. Hier in Australien ist es übrigens ein
absolutes No-Go, dass sich Frauen am Strand oben ohne zeigen. Auch
ganz anders als in Büdelsdorf. Da MÜSSEN Frauen in meiner
Peter-Maffay Kirche komplett nackt erscheinen. Eih mir fällt gerade ein, das Geilste wäre,
Peter Maffay würde endlich beim 1. FC Bayern München spielen, im
Tor.
Auf dem Rückweg prankte ein Ticket an
unserem Auto und das obwohl wir 2x die Parkuhr mit je einer Stunde
fütterten. Leider muss man bei einer australischen Parkuhr auch noch
angeben, für welche Parklücke das Teil gelten soll. Das wussten wir
nicht so wirklich. Wir wählten von insgesamt vier Möglichkeiten
zwei falsche an, hielten quasi unsere Nachbarn frei und gönnten uns
selbst nichts. They ask for no quarter. Nun gut, Unwissenheit schützt
bekanntlich vor Strafe nicht, aber hui hui, die langen hier richtig
zu. $60 kostete der Spaß! Genau so viel wie 10 km/h zu schnell
fahren übrigens (in der Stadt). Allerdings braucht die Stadt auch
Geld. Die Kanonen, die den Hafen hier verteidigen sollen, sind total
verrostet. Schlimm. Hier haben früher mal versucht, die Russen zu
invasieren, hat nicht funktioniert. Haben noch rostigere Kanonen
gehabt. Aber was wollen sie hier, wenn es so heiß ist? Am Strand
wehte ein heftiger, heißer ablandiger Wind mit Böen, die das Blut
zum Kochen brachten. Nachmittags stand das Thermostat auf 41 Grad!
Ich habe sowas noch nicht erlebt, aber
man konnte es am Strand nur ca. 10 Minuten aushalten, dann musste man
zurück ins Wasser. Abkühlen, wieder raus, erhitzen, wieder rein.
Atomkraft ohne Sinn und Verstand. Eiiiiiszeit! Eiiiiiszeit! Wenn die
Meere untergehn und der Tabaluga brennt.
Diesem Treiben widmeten wir uns ca. 87 Minuten, dann schnell wieder ins gut klimatisierte Motelzimmer, dann los,
was essen. In jedem Reiseführer steht, man soll in Warrnambool
unbedingt die leckeren Restaurants in der Liebig-Street
durchprobieren. Mein Geheimtipp dagegen: Der kleine Imbiss im Industriegebiet
genau neben Woolworth. Extrem cremiger Burger, zusätzlich mit
Spiegelei belegt, für $4,95. Soviel zum Entertainment. Jetzt mal ein
bisschen Historie: Was ist das eigentlich Warrnambool Fragezeichen. Es ist eine
Stadt, ca. 32.000 Einwohner, Industrie: Milchverarbeitung und
Tourismus. Gitterförmiges Straßennetz. Und Heim des
Porzellanpfaus (rechts im Bild),
der auf der Loch Ard war, die 1878 gegen einen Felsen krachte und
sank (ich berichtete). Der riesige Porzellanpfau hat das Unglück
überlebt und ist unversehrt an Land gespült worden. Das weiß ich,
weil wir heute mal eine Führung / Multimediashow mitgemacht haben,
bei der wir quasi die Passagiere des Clippers waren, der gesunken ist. Ich
habe gerade mal im Internet recherchiert: Die „Loch Ard“ gehörte
zur „Loch Line“ und von dieser Schiffslinie sind 17 der 25
Schiffe entweder auf Grund gelaufen, vermisst oder torpediert worden.
Also mein Reisetipp: Alles mit Loch meiden.
Morgen geht es weiter nach Port Fairy.
Gluckstrecke: