Samstag, 25. Januar 2014

10. Tag

Liebes Tagebuch,
  • Wir sind in Port Campbell. Mit Windspiel und Blätterrauschen bin ich in meinem eigenen Doppelbett sanft eingeschlafen. Ratet, von wem ich geträumt habe? Fängt mit 1. FC an, spielt Fußball und alle dort sind professionell homosexuell, also nicht so wie Hitzelsperger.
  • Ich wache auf, es regnet ein klein wenig und es ist ziemlich kalt (15 Grad ist für australische Verhältnisse kühl). Sitze mit dem Notebook unter der Veranda draußen, da sonst der Empfang zu schlecht. Ich muss das mit dem Wetter allerdings mal klarstellen: Nachts wird es hier immer recht kühl. Wir sind hier in der gemäßigten Zone von Australien. Morgens entsprechend. Wenn dann allerdings so ab Mittag die Sonne runterknallt, hat man wieder die guten 20 Grad. Abends meistens 25. Am Sonntag soll es allerdings schon wieder so richtig warm werden. Der Wetterdienst spricht von 30-35 Grad im Schatten. Das wäre zu warm, man kann dann wirklich nichts mehr unternehmen.
  • Heute ist Einkaufs- und Waschtag. Die beiden Unterhosen sind zu Krustentieren mutiert, die T-Shirts sind ein bisschen staubig. In Port Campbell findet man keine Einrichtung, die diese grundsätzlichen Bedürfnisse angemessen befriedigt. Die nächste größere Stadt ist Warrnambool, schnell mal hin.“Schnell mal“ sind hier ca. 60 km oder 1h Fahrtzeit.
  • In Warrnambool bei Woolworth (inzwischen unser Lieblingsdiscounter) gibt es Sonnencreme in ungewöhnlich großen Mengeneinheiten. Aber ich habe ja Banana Boat. Sonne wird hier eher als ein Dauergast gesehen, der sich breitmacht, die Haut verbrennt, gern auch mal Heim und Hof und Wasser knapp werden lässt. Muss ich mich erst mal dran gewöhnen.
  • Schlimm: Vegemite erspäht in nicht-homöopathischen Dosen. Furchtbar. Ehrlich, wer isst sowas ohne auf einem Acid-Trip zu sein?
  • Nach dem Einkauf heißt es, eine Wäscherei zu finden. Eine freundliche, aber sehr stark geschminkte Tresenkraft und das Internet helfen uns, unser Ziel zu finden. Kreisverkehr heißt Roundabout.
  • Während ich auf die Wäsche warte, schaue ich die Straße entlang. Alle zehn Meter sitzen Menschen und wischen von unten nach oben und links nach rechts auf ihren Smartphones. Überall auf der Welt das gleiche Bild.
  • Endlich wieder frische Wäsche! Juchhei. 
  • Dann wieder nach Hause geknattert. Ich mache anschließend eine kleine Wanderung an der Steilküste. Ein schöner, schmaler Wanderweg durch eine renitente Buschlandschaft, der ab und an einen schönen Überblick auf den Badeort bietet.
  • Unser Haus hat einen veganen Gasgrill. Das lassen wir uns natürlich nicht nehmen und braten uns zwei sehr saftige, bluttriefende, aderndurchsetzte Veganer-Steaks. Das erste Mal an so einem Gasgrill gestellt, muss ich sagen, die Dinger sind wirklich nicht schlecht, gerade wenn man vegan kochen will. Das vegane Fleisch wird perfekt auf den Punkt gegrillt. Dazu gibt es keinen Grünkohl mit Süßkartoffeln und Erbsensuppe, sondern Salat und Brot. Amen!
  • Nebenan sind nette Nachbar. Er Engländer, sie Australierin. Verrückt!
  • Mehr war einfach nicht los heute! Morgen gehts wieder on the road again lala *rülps*.
  • A Propos Rülps: Ein kurzer Hinweis zum Bier. Victoria Bitter ist IMHO eher so was wie das Holsten Export der Australier. Nach knapp einer Kiste muss ich sagen, Carlton Draught schmeckt besser und umschmeichelt die Synapsen gekonnter. Ich schlafe ein und träume von meiner Lieblingsmannschaft, dem 1. FC Bayern München, Deutscher Meister und Pokalsieger der Pokalpokale im Pokalpolka.
     

     

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