Samstag, 15. Februar 2014

Tag 26 und mehr

Liebes Tagebuch,

da Internet so gut wie nicht mehr vorhanden, hier nur noch ein paar Impressionen aus Sydney. Die restlichen Tage verbringen wir wieder am Busen von Mutter Natur, sowie am Ozean und werden relaxen. Bitte weitergehen, hier gibts nichts zu sehen!!



Freitag, 7. Februar 2014

Der 23. Tag

Liebes Tagebuch,

zack sind wir schon wieder 600km weg von Halls Gap. Ich schreibe Dir aus Albury, unsere Zwischenstation auf dem Weg nach Sydney. Das sind dann nochmal ca. 500km. Wir sind am morgigen Abend auf einer Geburtstagsparty von Judiths Cousine eingeladen und ich befürchte, dass dort Alkohol kredenzt wird. Zum Thema Alkohol ist das ja so, dass der typische Australier dem typischen Deutschen in Nichts nachsteht bis auf die Tatsache, dass die australische Regierung den Konsum in öffentlichen Plätzen verbietet. Aber es ist nun mal wie bei uns: Im Kapitalismus wird man zum Trinken gezwungen. In anderen Gesellschaftsordnungen allerdings auch.
Da wir uns heute den ganzen Tag „on the road“ befanden und es außer Highways und Pausen dazwischen wenig zu berichten gab, widme ich diesem Eintrag heute dem Thema Autofahren in Australien.
  • Wir haben uns schon so sehr an das Linksfahren gewöhnt, dass uns im TV Filmsequenzen, in denen rechts gefahren wird, merkwürdig und falsch vorkommen. Ich bin gespannt auf meine erste Autofahrt zu Hause.
  • Die Vorfahrtregelung ist in meinen Augen hier sinnvoller gelöst als bei uns: Kreuzen sich zwei Straßen ohne Ampel, muss derjenige aufpassen, bei dem ein Vorfahrtachten-Zeichen steht. Umgekehrt bedeutet es, kein Schild bedeutet automatisch Vorfahrt. Fertig. Keine Ausnahmen (die ich kenne). Im Gegensatz zu unserem System spart man sich die Hälfte der Schilder, was natürlich massiv Arbeitsplätze in der Schildherstellungsindustrie kostet.
  • Ampeln sind dagegen immer doppelt vorhanden. Einmal auf der Haltelinie und einmal am gegenüberliegenden Ende der Kreuzung. Das sorgt manchmal für Verwirrung allerdings müssen sich die Autofahrer am Anfang der Schlange nicht den Kopf verrenken.
  • LKW heißen hier Trucks. Diese donnern ebenso ungehemmt durch die Landschaft wie bei uns, allerdings habe ich manchmal das Gefühl, dass man es hier mit der Ladungssicherung nicht ganz so genau nimmt. Diese Vermutung mag typisch Deutsch sein, aber anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich hier Schwertransporter mit meterhoch massiven langen Baumstämmen gesehen habe, bei denen man der Meinung ist, eine kleine Kette, quer um die Stämme gewickelt, reicht aus, die Stämme bei einem Bremsmanöver davon abzuhalten, den Vordermann zu Vegemite zu verarbeiten. Eventuell ist das sogar die Herstellungsmethode.
  • In South Australia darf man kein Gemüse und eine Reihe anderer Lebensmittel aus anderen Landesteilen einführen. An der Grenze gibt es daher spezielle Container, in die man die Lebensmittel entsorgen muss. South Australia möchte auf diese Weise die Verbreitung von Fruchtfliegen eindämmen. Allerdings gab es keine Kontrollinstanz, sondern nur ein entsprechendes riesiges Hinweisschild.
  • Australier lieben Warnschilder mit Texten darauf, so ähnlich wie unsere „Gurt – Klick -Immer“ oder „Und wer fährt?“ Kampagnen. Die meisten sind meiner Meinung nach mit zu viel moralischem Zeigefinger. Es fehlt eindeutig das Schild: Achtung, vom 1. FC Bayern München zu träumen kann Leben kosten.

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Tag 21 und Tag 22

Liebes Tagebuch,

wir haben uns die letzten beiden Tage hier in Halls Gap einen Urlaub vom Urlaub gegönnt und unserem Aufenthalt um einen Tag verlängert. Das bedeutete: Den lieben Gott einen guten Wandersmann sein lassen und auch mal ausspannen. Hinter dem Haus, keine 10 Schritte, gab es ja auch gleich Wald, dort setze ich mich nieder, opferte ein Teil meines Blutes den regionalen Moskitos und hab mich endlich mal dem Lesestoff gewidmet, den ich die ganze Zeit mit mir führte. Daher weniger touristisch Erlebtes denn mehr Kleinigkeiten, die man hier so erfährt:
  • Die Grampians sind man gar nicht so verbrannt wie die Warnungen der einheimischen Küstenbewohner vermuten ließen. Einige Straßen sind zwar gesperrt, aber wüste Steppen, in denen nur noch verbrannte Stümpfe zu sehen sind, konnten wir keine entdecken.
  • Die Pflanzen benötigen die Buschbrände, um sich zu fortpflanzen zu können: Die Samenkapseln beispielsweise des „red gum“ (roter Eukalyptus) sind sehr fest, sie platzen erst durch sehr große Hitze auf und lassen den Samen heraussprotzen. Also im Prinzip wie bei einer guten Beischlafzeremonie.
  • Nach einem Buschbrand brennen die Bäume manchmal im Untergrund weiter. Das heißt, die Erde ist so heiß, dass die Wurzeln brennen. Ein Baum kann dann von innen nach außen ausbrennen. Daher passiert es manchmal, dass spontan wieder Feuer ausbrechen, obwohl alles gelöscht schien. Also wie bei einer guten Krankheit, die man sich für gewöhnlich nach einer guten Beischlafzeremonie holt.
  • Zerreibt man die Blüten eines „Tea-Trees“ riecht es nach Teebaumöl. Es ist sehr erfrischend, wenn man in der Hitze durch den Wald marschiert. Außerdem sollen die Blüten wundheilende bzw. entzündungshemmende Wirkung haben bei Verletzungen. Mutter Natur ist manchmal wie ein guter Arzneimittelkonzern.
  • Ein „Wattle“ ist eine Akazie und hübsch anzusehen im Wald. Kann bestimmt auch was, aber ich weiß nicht was.
  • Fährt man über den Rand einer Passstraße fällt das Auto herunter und man ist für gewöhnlich tot.
  • Der Süden Australien erlebt zurzeit eine Dürre. Die Trockenheit und Hitze ist hier nämlich auch im Sommer nicht selbstverständlich. Diese Dürreperioden können mehrere Jahre andauern. Man spricht dann von Legislaturperiode. Es gibt gesetzliche Regularien für den Wasserverbrauch.
  • A Propos Wasserverbrauch einschränken: Das bisher leckerste Bier ist Coopers Ale! Victoria Bitter, Carlton Draught und Crown Lager können dagegen einpacken. Hätte ich das mal früher gewusst, aber so ist das nun mal mit unserer Generation, wir müssen uns opfern, damit die nachfolgende es besser hat.
  • Kleine Echsen, die unter Felsen leben, heißen hier Rock skink und schauen amtlich-offiziell drein.
  • Wild lebenden Kängurus (auch in Ferienparks) darf man nicht zu nahe kommen. Sie fügen dem Menschen erhebliche Wunden zu. Sie setzen sich auf ihren Schwanz und hauen mit starken Hinterbeinen, an denen sie nicht gerade kleine scharfe Krallen haben. Das gleiche gilt für Koalas. Diese kleinen niedlichen Bärchen haben messerscharfe lange Krallen, mit denen sie einen Menschen aufschlitzen, sofern in die Enge getrieben (Koala, nicht Mensch). Merke: In Australien müssen selbst supersüße Tiere hart auftreten, damit sie dazugehören.
  • Auch in wunderschönen Waldnationalparks gibt es Deutsche, die sich nachts hinlegen und vom 1. FC Bayern München träumen, schlimme Menschen, denn es handelt sich hier um Fußball!

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Mittwoch, 5. Februar 2014

Tag 20

Liebes Tagebuch,

„pretty“ - die schönste Kuh im ganzen Land. So lautete die erste Schlagzeile, die ich an diesem 20. Tag in Down Under zu lesen bekam. Die stammt allerdings von der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung aber würde auch sehr gut hierher passen. Holsteiner Kühe gibt es hier nämlich ebenfalls jede Menge. Exportschlager. Wenn jemand wissen will, wo ich wohne, frage ich ihn „you know these black and white cows? That's me“, danach ist das Gespräch meistens zuende. Weitere interessanten Fakten aus den Schlagzeilen der letzten Tage: Der Büdelsdorfer Jahreshaushalt beträgt ungefähr so viel wie das Jahresgehalt eines der Top-Manager bei Goldman Sachs. Wozu braucht Büdelsdorf so viel Geld? Als drittes lese ich, dass sich auch die Rendsburger Autohäuser nicht lumpen lassen, was Brände angeht, zum Glück nur Opel... Nun genug von Übersee, weiter gehts in der Region:
Der 20. Tag war geprägt von Höhenunterschieden. Wir sind voll integriert in den BIG4 Holiday Park, ein Campingplatz mit zusätzlichen, kleinen Ferienhäuschen. Voll integriert bedeutet, wir kennen jetzt die meisten der Handvoll Gäste, die zurzeit hier sind. Vor ca. zwei Wochen hat es hier in dieser Region tüchtig gebrannt und somit sind einige Teile der Grampians für den Besucher gesperrt. Dazu kommt, dass die Ferienzeit hier vorbei ist, der Ernst des Lebens hat die meisten Australier wieder im Griff.
Gut für uns, denn somit haben wir eine schön gelegene Hütte am Rand des Parks zugewiesen bekommen, ruhig ist es hier, bis auf die exegetischen Streitgespräche zwischen den Kakadus, und es tut gut, mal wieder viel Platz und eine richtige, eigene Küche zu haben. Eine Nacht im Ferienhaus kostet $90, also auch noch relativ preisgünstig. Halls Gap liegt, wie der Name bereits andeutet, mitten zwischen zwei Bergen. Das bedeutet: guckste nach rechts: Berg, guckste nach links: Berg, guckste geradeaus: Campingwagen.
Trotz des Brandes gibt es hier allerdings noch genug zu sehen und zu unternehmen, denn merke: Alles ist hier groß und weitläufig, wenn ein Wald verbrennt nimmt man halt den nächsten. Wir entschieden uns für einen „Track“, der uns zu einem Bergzipfel mit dem Namen „The Pinnacle“ führte. Der Track war auch für den ungeübten Bergsteiger bezwingbar, allerdings sollte man die Wege hier dennoch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wenn man nicht aufpasst, ist man schnell mal auf der falschen Fährte und schwuppsdiwupps in der Felsspalte drinne oder hat sich verlaufen. Aber es ist grandios hier zu wandern. Das Wetter ist uns mit ca. 25 Grad gnädig. Der Wanderweg verläuft mal durch enge Felsschluchten, mal kraxelt man eine bizarre schiefe Ebene aus Lavagestein nach oben, mal durch Buschwerk, dann hat man plötzlich wieder total wohlgeordnet metallische Treppenstufen vor sich, die den Weg erleichtern. Nach zwei Kilometern waren wir oben und der Ausblick ist natürlich grandios. On the top of the world, denkt man. Stimmt natürlich nicht. Denkt man aber und darauf kommts an. Jeder, der schon lange nicht mehr auf einem Berggipfel geklettert ist, dem empfehle ich das, Balsam für die Seele. Probleme, die man mit sich herumschleppt werden tatsächlich nichtiger.
Genauso grandios ist allerdings der Wind hier. Mein guter alter Strohhut aus Malle wurde Opfer einer fiesen Attacke. Schicksal? Egal, weg ist er auf ewig. Diese Böen ganz oben auf dem Gipfel waren so stark, dass ich Mühe hatte, überhaupt mal ein Foto zu schießen, man muss sich wirklich festhalten, sonst wird man weggeweht. Ohne Geländer ist Ende Geländer, auf englisch: no railing no stay (ok, das hab ich mir jetzt ausgedacht).
Ja, liebes Tagebuch, mehr haben wir mal wieder gar nicht gemacht. Natürlich sind wir auch wieder runter geklettert und zurückgefahren. Abends nahrhaftes Nudelgericht, kühles Bier (Crown Lager, ich bin mir noch nicht sicher, ob ich es leckerer finde als Carlton, teurer wars auf jeden Fall) und Kängurus, die hier so was von unscheu sind, dass man bis auf einen Meter an sie herantreten kann. Nachts kann man hier wunderbar das Kreuz des Südens sehen sowie Orion, und die Milchstraße funkelt hell und deutlich. Schade, ich krieg es nicht in den Fotokasten gebannt.
Geträumt wird natürlich auch nachts, und zwar vom 1. FC Bayern Kookaburra wegen des Lachens.

Klickschdrecke (hauptsächlich Steine)


Dienstag, 4. Februar 2014

Tag 18 und Tag 19

Liebes Tagebuch,

45 Grad. Das ist das Wort zum Sonntag, dem 18. Tag. Wir sind in Mount Gambier angekommen, eine kleine aber feine Stadt in der Countryside. Was macht man, wenn es bereits morgens um sieben, wenn die Welt noch in Ordnung sein sollte, bereits über 20 Grad heiß ist? Höhlen! Das Städtchen wurde auf erloschenen oder - wie mir ein Einheimischer verriet - zurzeit gerade pausierenden (schluck) Vulkanen erbaut. Beim Bau der Stadt und in der Umgebung entdeckte man einige dieser Höhlensysteme und machte sie den Touristen zugänglich. Da es einfach viel zu heiß war, beschlossen wir, unsere geplante Wanderung um den Blue Lake gegen eine Unter-Tage Besichtigung und anschließendem Badetag zu tauschen. Als Schutz gegen die Hitze mussten die Tantanoola-Caves, ca 20 Minuten Entfernung von der Stadt herhalten. Die Fahrt dahin war geprägt von ungläubigen Staunen auf das Auto-Thermometer und vielen Warnschildern und Warnungen aus den lokalen Radiosendern: „Total Fire Ban“, die höchste Alarmstufe ist ausgerufen. Das bedeutet erhöhte Wachsamkeit und natürlich sind jegliche Art von offenem Feuer strikt verboten, Menschen mit Hang zur spontanen Selbstentzündung müssen bitte zuhause bleiben. So ein Buschfeuer sollte man nicht unterschätzen. Die Temperaturen können bis zu 800 Grad betragen und sie breiten sich je nach Wind mit ca. 30 km/h aus. Dazu kommt, dass Mount Gambier umgeben von „Pine-Trees“ ist, einer Kiefernart und diese Bäume brennen durch die sie enthaltenen ätherischen Öle sehr heiß und lange. Der Einheimische nutzt die frischen grünen Kiefernzapfen als Kaminanzünder, weil sie heiß werden wie die Katzenberger.
Ankunft an der Tropfsteinhöhle. Die Tantanoola-Cave ist übrigens eine barrierefreie Tropfsteinhöhle, man kann mit dem Rollstuhl reinrollen. Darauf war unsere Führerin sehr stolz, die extra für uns eine Führung veranstaltete, wir waren die einzigen Gäste an diesem frühen Nachmittag. Welche ehrfürchtigen Emotionen man in so einer Umgebung verspürt, kann Helge Schneider am besten wiedergeben: http://www.youtube.com/watch?v=98oABccStL0
Nach einer Stunde Abkühlung wollten wir dann weiter nach Robe, dort sollte es einen ganz besonders schönen Strand geben. Auf der Hälfte der Strecke wurde dann der nahegelege Badesee in Millicent dem Strand der Vorzug gegeben. Eine gute Entscheidung, dieser Badesee hatte herrliche Badebedingungen, es gab dort viel Familien und die Kinder genossen den letzten Ferientag der Sommerferien. Außerdem keine aggressiven Strandbremsen. Auch ein globales Phänomen: Imbissbuden an Badeseen sind immer die geilen letzten Schmieren. Auch hier: Draußen war es nicht auszuhalten, alle 10 Minuten musste man wieder ins Wasser, der Wind war wie ein Fön, den nur ein geisteskranker Pyromane frisiert haben konnte und alles sofort austrocknete. Auch meine Kehle! Gegen Spät Nachmittag also ab zurück nach Mount Gambier.
Dort das erste Mal einen Liquor Express Drive through getestet. Man fährt mit dem Auto in eine überdachte Einfahrt. Auf der Fahrerseite ist ein Tresen. Man quatscht ein wenig mit der Verkäuferin, lässt sich biertechnisch beraten und sofern man Dollars oder eine gültige Kreditkarte hat, hievt die gute Frau einen gekühlten Kasten Bier in den Kofferraum. Das Paradies!
Abends erkundeten wir dann von unserem Motel aus das „Town Center“. Aus einer Kneipe hörten wir Live Musik und dachten uns „Supi, da gehen wir nachher rein“. Als wir von unserer Erkundung zurückkamen und die Kneipe betraten, bekamen wir dann gerade mal noch ein Lied mit. Was wir nicht wussten: Auch die Pubs haben merkwürdige Öffnungszeiten. Sie öffnen um 11 Uhr morgens, machen aber schon um neun Uhr dicht.
Trotzdem wurde es noch ein feuchtfröhlicher Abend. Wir setzten uns an den Tresen und wurden sofort angesprochen. Germany und Europe, das interessiert die Leute. Irgendwann hat uns der Kneipier dann rausgeschmissen, Judith wollte ins Motel zurück, ich gesellte mich dann noch auf eine Privatparty mit den restlichen Kneipenbesuchern, einer davon schien wirklich direkt aus dem Bukowsi-Film Bar Fly entsprungen zu sein. Da es nachts wenig bis keine öffentlichen Plätze gibt, auf denen man in geselliger Runde sein Bier trinken kann, scheint es normal zu sein, dass alle irgendwo zu jemanden nach Hause gehen, „let's go to my place“
Sehr begierig war man dann darauf, Deutsche Flüche zu lernen, eine Hilfestellung, die mir sehr leicht fiel, gerade von meinen südlichen Wurzeln gibt es da einige spezielle Ausdrücke negativen Befindens, die der Australier bestimmt noch nie gehört hat. Irgendwann schrien alle nur noch statt Prost „Kruzitürken Blutsakrament Scheiße nochmal“ was sich nach einigen Bierchen, lustigen Zigaretten und dem australischen Dialekt ungefähr nach „aaaaaaaaaaaaaaaaaa“ anhörte. Ein feiner Abend. Nachts um drei fiel ich in mein Bett und träumte noch schnell irgendwas vom 1. FC Bayern München, dem Verein, der mehr Fans hat als alle Spieler zusammen verdienen.

Und hier kommt er gleich, der 19. Tag. Ja, liebes Tagebuch, da musste mal eine Lücke rein, denn normalerweise schreibe ich an Dich, wenn ich frisch und munter aus dem Bett hüpfe. Leider klappte das aus mysteriösen Gründen nicht am gestrigen Montag morgen. Das Leben draußen hatte sich verändert. Die Sommerferien sind vorbei und das alltägliche Treiben hat begonnen. Viel mehr Autoverkehr, geschäftiges Treiben, Schulbusse, Baulärm, etc. Beim abendlichen Pubbesuch hatten wir das Glück auf eine sehr nette Frau zu treffen, die uns für den heutigen Tag die Sehenswürdigkeiten von Mount Gambier zeigen wollte. Das fand ich sehr gut, denn mein Gehirn arbeitete nur auf Sparflamme. Überhaupt, ist es nicht schön, wie hilfsbereit die Leute hier sind? Natürlich nicht alle. Es gibt auch hier fiese Möbs und die Polizei hat auch hier alle Hände voll zu tun, Schlägereien zu schlichten und Morde aufzuklären. Dennoch habe ich bisher keinen Ort bereist, an dem einen die Menschen mit so einer offenherzigen Art und Hilfsbereitschaft begegnen. Außer Rendsburg und Büdelsdorf natürlich.
Wir besuchten das „Sinkhole“, ein vulkanischer Krater direkt in der Stadt, inzwischen mit Pflanzen und Opossums (die natürlich wieder mal schliefen) besiedelt, den Blue Lake (der wirklich erstaunlich tiefblau ist und als Wasserversorgung für die Stadt dient) und machten eine Wanderung am Valley Lake zu einem Aussichtspunkt mit grandioser Sicht auf Stadt und Landschaft. Ach ja zum Wetter: Krasser Unterschied zum gestrigen Tag. Der Montag war bewölkt und es war 20 Grad kälter als am Vortag, also „nur“ noch 20 Grad. Extrema sind wohl ein Markenzeichen dieser Gegend. Gegen Abend brachen wir dann auf zum 250km entfernten Halls Gap in den Grampians, ein Nationalpark in den Bergen. Auf der Hinfahrt hatten wir fast einen Unfall mit einem selbstmörderischen Känguru, das Thermometer fiel nochmals auf 14 Grad und wir kamen fröstelnd in unserer Unterkunft, einer kleinen Ferienhütte an. Die Betreiberin des Parks dachten wohl, sie müssen was Gutes für uns tun und hatten tagsüber zusätzlich die Klimaanlage laufen lassen, so dass wir klimatisch schon mal für unsere Wiederkehr nach Deutschland trainieren konnten.
So das war es erstmal. Nach Frühstück geht es jetzt mal ab in die Berge.





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Sonntag, 2. Februar 2014

Der 17. Tag

Liebes Tagebuch,
wir befinden uns nun in South Australia, genauer gesagt in der freien und Farmerstadt Mount Gambier. Die Grenze zu Victoria haben wir hinter uns gelassen. Nun kenne ich schon zwei Bundesstaaten, deren Ähnlichkeit verblüffend ist. Vergleichbar mit Osterrönfeld und Westerrönfeld. Allerdings wird in Westerrönfeld nicht die Uhr eine halbe Stunde zurückgestellt, hier in South Australia schon. Warum nur eine halbe Stunde? Niemand weiß das. Auf jeden Fall ist das Motel hier ist sehr günstig und einfach gehalten. Es bietet Kühlschrank, Tisch, zwei schmale Betten, eine krankenhausgrün gerollte Wand mit einem Bild zwischen den Betten. Das Bild ist eine Aquarell-Zeichnung, realistisch in Braun- und Grüntönen. Man sieht ein Farmhaus, daneben steht ein alter Pferdewagen, auf dem in Westernschrift „BAKER“ steht, das Pferd schaut den Betrachter an. Perspektivisch etwas weiter vorne, vor dem Farmhaus spielt eine Gruppe Kinder und eine Frau Murmeln. Ganz vorne steht der Farmer, mit dem Rücken zum Betrachter, der dem Spiel der Kinder zusieht und vielleicht sogar mitspielt. Ein nachdenklich machendes Bild mit einer warnenden Botschaft. Denn mit diesem Werk erinnert uns der Künstler daran, dass wir mit unserem Lebenstil als durchorganisierte und ganz auf Ratio programmierte Time-is-Money Menschen schwer Probleme bekommen werden, stehen wir erst einmal vor dem Himmelstor und begehren Einlass. Wir wissen ein gutes, echtes Murmelspiel nicht mehr zu schätzen! Jeder schaut nur noch auf sein Handy und spielt dort Marble Madness als App. Und steht nicht im Neuen Testament, dass schon der eine Jesus gesagt hat, lasset die Kinder zu mir kommen, denn ihrer ist das Himmelreich? Ja das steht da! Hier ist ganz klar das Paradies das Farmhaus, die Kinder wohnen dort, sie dürfen jederzeit dort schwere Hausarbeit machen. Wir als Betrachter nicht, wir sind Zaungäste, die Erlösung für uns ist noch fern, wir sehen nur den Rücken Gottes in Person des Farmers und schauen hilflos zu. Auch der schiefe Telegraphenmast, ein Symbol für falsche Technikgläubigleit spricht eine deutliche Sprache. Doch der Künstler schenkt uns einen Rest Hoffnung: Das Pferd schaut uns an, das Pferd mit dem Pferdewagen, auf dem „BAKER“ steht. Ganz klar ein Symbol für das Manna, das damals dem Volke Israel vom Himmel geregnet lassen worden ist und nun fein säuberlich im Pferdewagen lagert. Das Pferd sagt „Komm, nimm das Landbrot von Harry“, aber wir zögern, denn wir wollen lieber die Sushi-Tariaki-Box mit extra Ingwer. Werden wir rechtzeitig das saftige, gute Vollkornbrot von Harry durchkauen und dann Murmeln spielen? Das wird die Zukunft zeigen. Nebenbei habe ich heute folgendes erlebt:
1) Üppiges Pancake-Frühstück im Seaview Lodge
2) Aufbruch ins neue Bundesland.
2) Halt gemacht in Portland, einer Hafenstadt mit dicken Pötten im Hafen, einer Trambahn, die mit Warnblinkanlage durch die Stadt fahren muss, Geschäften und lokaler Radiostation.
1) In einem Ort Namens „Nelson“ Pause gemacht und dort den Tantalus-Strand besucht. Tantalus, weil es bis dato der breiteste und schönste Badestrand war, an dem das Baden allerdings wohl wegen heftiger Strömungen verboten war und dort außerdem fiese Bremsen unser Leben erschwerten. Merke: Die australische Bremse beißt manchmal durch zu dünnen T-Shirt Stoff hindurch, da kennt die nix.
2) Tschüss zum Ozean gesagt, wir werden ihn erst in Sydney wiedersehen, jetzt geht’s ins Landesinnere für eine Woche. Noch kurz einen Kaffee in Nelson an einem lauschigen See. Zum Kaffee: Eine große Tasse Kaffee, schwarz, heißt hier „long black“. Ein Espresso „short black“. Ein Cappucino Cappucino. Im Zweifelsfall also Cappuccino bestellen. Falls man einen Cappuccino trinken will. Will man etwas anderes, wie zum Beispiel ein Hydraulikstößel, sollte man Hydraulic tappets“ sagen. Bekommt man aber nicht überall.
2.5) In Mount Gambier angekommen. Es sind mal wieder 40 Grad. Nichts unternehmbar, außer Wäsche waschen (lassen von Maschinen) und Klimaanlage im Motelzimmer anschmeißen.
3) Gegen 18 Uhr ein kleiner Stadtbummel, aber immer noch zu heiß. Es gibt viele Geschäfte hier und eine interessante Innenstadt (was selten ist in australischen Städten), aber natürlich hat alles geschlossen (open until 5.30 pm), kaum ein Mensch zu sehen.
3.5) Das Perfekte Promi Dinner gibt es auch in Australien. Ohne Promis, dafür mit Pärchen, die sich richtig „bitchen“.
4) Gegen 20 Uhr geh ich nochmal raus, Geschäfte immer noch zu, aber nun sind jede Menge Leute unterwegs. In den Cafés und Bars stept der Samstag-Abend Bär. Nebenan brennt ein Hotel, die Feuerwehr hat das aber schnell unter Kontrolle.
3) Jeden Abend wird im Zentrum eine Multimedia-Show veranstaltet. An die Häuserwände wird
für ca. 15 Minuten ein Film an die Häuserwand geworfen, auf dem Aborigines Dreamland Geschichten tanzen. Leider ohne Ton.

7) Mein Dreamland: Der 1. FC Bayern München, Meister im Vierkantschlüssel-Verstecken 1964-67.
 

 

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Freitag, 31. Januar 2014

Tag 16

Liebes Tagebuch,

Relax don't do it if you wanna go through it könnte zum gestrigen Tag ganz gut gepasst haben. Wir haben unser Lager in Cape Bridgwater im Seaview-Lodge aufgeschlagen und ließen uns zunächst von Dennis dem Gastgeber und seiner Haushaltshilfe ein leckeres Frühstück auf die Teller dengeln. Rührei mit Speeeeeeeeckschlonz, war es auch schon im Magen und wir beschlossen, einen „kleinen Spaziergang“ zu unternehmen. Hier gibt es folgende Sehenswürdigkeiten: Die Seehundbänke, Die Blaslöcher (blowholes), den versteinerten Wald (Petrified Forrest), die Süßwasser-Quellen an der Klippe (Freshwater Springs) und jede Menge Vulkanformationen. All das könnte man unter dem Begriff „Tier in bizarrer Landschaft“ zusammenfassen. Wir beschlossen uns das mal genauer anzusehen und stiefelten los. 
 
Die Gegend hier ist durch eine Mischung aus Kalkstein und Basalt wirklich außergewöhnlich, genau so außergewöhnlich wie meine Fähigkeit, Karten zu lesen. Dazu muss man wissen, Cape Bridgewater ist eine kleine Halbinsel, ein Zipfel im Süden, von vielleicht 4 Kilometern Durchmesser. Es gibt einen Wanderweg an der Küste um diese Halbinsel und insgesamt drei „Verbindungs-Straßen“, eine im Süden, eine in der Mitte und eine im Norden. Wir starteten an der Süd-Ostseite fingen mit der Umrundung an. Ein sehr zu empfehlender Wanderweg, sofern man tosenden Ozean auf der linken und ungewöhnliche Landschaften auf der rechten Seite mag. Dazu immer wieder motivierende Schilder „Du hast es gleich geschafft“. Leider können Seehunde nicht lesen, denn sie hatten es nicht geschafft, sich mal blicken zu lassen. Die Bänke waren so leer wie seinerzeit Lehman Brothers. An deren Stelle flog an den Klippen ein Adler über unsere Köpfe und lieferte sich kurz darauf einen Luftkampf mit einem Möwenpäärchen, vermutlich hatte Eddie the Eagle lecker Möweneier aus dem Felsen genascht. 

Auf der Westseite angekommen liefen wir dann ein gehöriges Stück zurück in den Norden, weil ich dann einfach eine der Verbindungsstraßen von West nach Ost zurück nehmen wollte. Aber Pustekuchen. Es ist nämlich hier gar nicht wie in Schleswig-Holstein, wo man mal eben vom Weg abbiegt und als Abkürzung über einen Acker gehen kann, hier muss man durch steile Dünen, die mit dichtem Buschwerk bewachsen sind. Irgendwann kein Durchkommen mehr, obwohl wir die Straße schon gesehen haben. Machete auch nicht dabei. Also den kompletten Weg zurück bis es endlich eine Möglichkeit gab, eine Straße zurück zu nehmen. Merke: Straßen in Australien sind nicht unbedingt von überall erreichbar. Insgesamt ist somit aus unserem kleinen Spaziergang eine sechs Stunden Wanderung geworden, die sich aber auf jeden Fall gelohnt hat. Abends Lamm-Burger, dann ins Bett geplumpst. Heute geht es weiter nach Mount Gambier. Ein Hotelgast hat mir bereits gute Empfehlungen für diesen Ort ausgesprochen.




Klockstircke

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Tag 15

Liebes Tagebuch,

der 15. Tag ist angebrochen und ich habe immer noch keine australische Frau gefunden, die mich heiraten will. Das, nein, die brauch ich aber, damit ich hier dauerhaft wohnen darf. Und es ist schon sehr verlockend, sich hier anzusiedeln. Bis auf die Fliegen. Die sind ein anderes Kapitel und von denen erzähle ich ein andermal.
Zurück zu meinen Migrationsplänen. Klar, könnte ich auch ein hieb- und stichfestes E- oder Immigrationskonzept – je nach Land - ausarbeiten, aber das wäre mit Arbeit verbunden. Arbeit ist nicht so mein Ding. Kängurus schwängern und heiraten verschafft einem hier keinen Pass, sondern Knast und die gleichgeschlechtliche Ehe ist ja in Australien nun auch erst vor kurzem von der konservativen Regierung wieder abgeschafft worden, mit dem Ziel, die vielen Profi-Fußballer an einer Auswanderung aus Deutschland zu hindern. Also auch kein reicher, dicker, einsamer Rancher für mich. Bleibt mir also nur der letzte Weg, der Gang nach Kanossa, der saure Apfel: Eine Frau aus Down Under. Es gibt die hier in einer gesunden Mixtur "von", "bis", hier unterscheidet sich Australien und Büdelsdorf nicht voneinander.
Mein guter Plan wird aber scheitern, denn ein wichtiges Brunftritual fehlt: Heute meldete die ATM beim alltäglichen Ritual des Geldabhebens „insufficient funds“ für meine Kreditkarte. Mit Pappschild um Hals im Rinnstein ist schlecht Weibchen werben. Ein Gespräch mit der Bank konnte wenigstens dieses „kleine Problemchen“ aus der Welt schaffen. Vielen Dank nochmal an die VR Bank Rendsburg für eine schnelle Hilfe. Ich glaube aber, ich lass meine Auswanderungspläne doch lieber in der Schublade.

Was ist sonst passiert? Nicht viel, ich hab Urlaub, verdammt noch mal. In Port Fairy sind wir umhergeschlendert, besichtigten die dortigen Zahnrädchen des Kapitalismus (Souvenierläden) und Kanonen zur Verteidigung derselbigen. Dann fuhren wir noch weiter westlich, das Ziel heißt Cape Bridgewater. Die Great Ocean Road ist hier touristisch wesentlich ausgedünnter als noch vor wenigen Tagen. Es gibt hier aber immer noch jede Menge schöne breite Strände und sehenswerte National Parks, aber sie sind weiter verteilt. Das Land bis zur Küste ist hier meistens in Privatbesitz. Wer nicht so viel Menschen sehen mag, dem kann ich in Australien zurufen: „Go West!“. Durch Portland fuhren wir mitten hindurch und direkt zu unserer nächsten Unterkunft nach Cape Caneveral, nein Cape Bridgewater. Hier wurden wir mal wieder positiv von unserer Unterkunft überrascht. Ein B&B mit Zimmern im ersten Stock, direkt mit Meerblick und großer, typischer Western-Veranda, auf die man direkt vom Hotelzimmer gelangt. Unser Gastgeber war nicht anwesend, aber es gab ein großes Schild mit „GUTENTAG“ und „Mr Mai, R3 waiting for you“. Lustig, wir sind hier die einzigen in diesem urgemütlichen Hotel. Falls ich morgen nicht mehr schreibe, war es eventuell Bates Motel. Dann hieß es Zeit totschlagen. Ich habe mich für eine Spülung im wellenreichen Ozean entschieden. Anschließend den Austernfischern beim Austern Fischen zugesehen. Ach ja: Ist der Strand auch noch so wenig von Menschen besucht, Unfälle passieren trotzdem. Hier war es ein Strandsegler, der wie aus dem Nichts kam, an mir vorbeizischte, einige hundert Meter weiterfuhr, um sich dann mit Karacho zu überschlagen. Der Typ blieb unter seinem Segler liegen und regte sich nicht mehr. Als ich die Unfallstelle erreichte, waren dort bereits einige Helfer anwesend, und einer erzählte mir, der Typ hätte wohl keine ernsthaften Verletzungen, Hilfe wolle er auch nicht, die Aktion sei ihm wohl eher peinlich gewesen. Er kniete allerdings noch eine ganze Weile neben seinem Segler, unfähig sich aufzurichten. Abends sah ich ihn dann wieder seine Runden drehen. Sport. A Propos Sport. Der 1. FC Bayern München hat Stuttgart 2:1 geschlagen, dafür träume zur Strafe heute von etwas komplett anderem.
 

 

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Mittwoch, 29. Januar 2014

14. Tag

Liebes Tagebuch,

ich schreibe Dir gerade aus Port Fairy. Port Fairy ist eine sehr schöne Hafenstadt. Hier blühte einst das ehrenhafte Gewerbe des Walfangs, das ja heute wegen einer sehr unglücklich verlaufenden Marketingkampagne nur noch eingeschränkt Anerkennung findet. Jaja, Wale werden geschont, aber Spinnen zertrampelt. Ich frage: Ist das eine Tier mehr wert als das andere? Mit dieser schonungslosen Geste des Zeigefingers in die blutende Salzwunde Hineinlegens möchte ich den 14. Tag meines Reisetagebuches beginnen. Aber warum 14? Du bist doch schon seit dem 14. hier, schreien die Frettchen in meinem, in meinem kleinen Computer. Jaha, antworte ich darauf, ich habe ja auch eine sehr lange Anreise hinter mir. Aber der Reihe nach und zwar in Stichpunkten, ich bin nämlich müde, der 1. FC Kaiserslautern wartet:
  • Aufgestanden
  • Auschecken und Weiterfahrt Richtung Westen. Die ursprüngliche Great Ocean Road ist in Warrnambool zu Ende, aber wir fahren einfach weiter Richtung Westen.
  • Wir machen Halt in einem Dorf namens Koroid. Koroid fasst 1400 Seelen und hat eindeutig irische Wurzeln. Alles hier ist irisch. Namen, Straßen, verbliebene Weihnachtsdeko (Kleeblatt). Hier scheint die Zeit etwas langsamer als anderswo zu verlaufen, man hat stellenweise das Gefühl, durch eine Stadt in den 50'er Jahren zu gehen. Die Preise sind jedoch an die heutige Zeit angepasst. Wir besuchen einen knorke Antiquitäten- und Kunstladen mit leicht abgedrehten Verkäufer. Da es sehr stark nach Räucherstäbchen riecht, vergesse ich die richtigen Fragen zu stellen und kaufe nur ein paar Postkarten. Außerdem besuchen wir noch einen netten Buchladen mit einladender Sofaecke, ich suche was mit Australischen Legenden und Mythen. Gibt es hier nicht, aber ein Buch mit absurden australischen Sportarten. Ich werde berichten.
  • Weiter geht es Richtung Port Fairy. Zwischendurch machen wir Halt an einem Standgebiet namens Killarney, auch irisch wenn ihr mich fragt. Heute ist das Wetter sehr angenehm, die gestrige Hitze ist einem frischen Wind gewichen, der jetzt von der See her weht. Es sind angenehme 20 Grad. Wir machen nur kurz Rast und fahren weiter zu unserem Port Fairy, denn dort ist das nächste Hotel.
  • Port Fairy ist ein ganz schnuckeliges Örtchen. Eine ehemalige Walfangstation umgebaut zu einem typischen Ferienort am Meer, mit Stil. Zu Fuß erreicht man von hier die Insel Griffith, ein Vogel- Naturschutzgebiet mit jeder Menge schwarzem Vulkangestein. Wir takedten unseren Walk sru sis biutiful eiländ, trafen auf ein Wallaby, das sehnsüchtig aufs Meer blickte, den guten alten Zeiten nachtrauernd, als es noch als es mit Harpune auf dem erlegten Wal thronte.
  • Rebecca's Cafe in Port Fairy ist sehr zu empfehlen. Frisches Seafood und fiese, leckere Kuchen.
  • Anschließend einchecken in unserem Hotel und nach kurzer Rast von diesem anstrengendem Tag ging es zum Tower Hill National Park.
  • Tower Hill ist wiederum eine Vulkanformation, in deren Krater sich ein See bildete, aus deren Mitte eine kleine Insel herausragt. Viel Getier und Natur pur soll hier anzutreffen sein und wir wurden nicht enttäuscht. Als wir z.B. den Waldweg entlangschlenderten, sahen wir uns nach der nächsten Biegung direkt zweier Kängurus gegenüber, die wohl genau das gleiche vorhatten wie wir. Wir guckten, sie guckten, wir guckten, sie guckten, dann wurde es ihnen zu doof und sie demonstrierten uns, dass sie auch ohne Waldweg auskommen und hüpften ins Dickicht. Anschließend stolzierte ein Emu vor uns her, der uns den Weg zum Zentrum wies. Natürlich zu.
  • Kleine Zwischenbemerkung: Die Öffnungszeiten der kleineren Läden hier in Australien erinnern übrigens an die guten alten Zeiten vor dem Turbokapitalismus. Die meisten Geschäfte und Einrichtungen schließen um 16 Uhr und öffnen nicht vor 10. Die großen Supermärkte haben dagegen meistens 24h auf.
  • Koalas sahen wir keine, die waren wohl schon im Hotel, es war ja abends. Für Besucher dieser Region: Tower Hill abends besuchen.
  • Ab ins Hotel und vielleicht heute mal von einer Fußballmannschaft träumen, die einfach alle lieben.
     

     

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