Freitag, 31. Januar 2014

Tag 16

Liebes Tagebuch,

Relax don't do it if you wanna go through it könnte zum gestrigen Tag ganz gut gepasst haben. Wir haben unser Lager in Cape Bridgwater im Seaview-Lodge aufgeschlagen und ließen uns zunächst von Dennis dem Gastgeber und seiner Haushaltshilfe ein leckeres Frühstück auf die Teller dengeln. Rührei mit Speeeeeeeeckschlonz, war es auch schon im Magen und wir beschlossen, einen „kleinen Spaziergang“ zu unternehmen. Hier gibt es folgende Sehenswürdigkeiten: Die Seehundbänke, Die Blaslöcher (blowholes), den versteinerten Wald (Petrified Forrest), die Süßwasser-Quellen an der Klippe (Freshwater Springs) und jede Menge Vulkanformationen. All das könnte man unter dem Begriff „Tier in bizarrer Landschaft“ zusammenfassen. Wir beschlossen uns das mal genauer anzusehen und stiefelten los. 
 
Die Gegend hier ist durch eine Mischung aus Kalkstein und Basalt wirklich außergewöhnlich, genau so außergewöhnlich wie meine Fähigkeit, Karten zu lesen. Dazu muss man wissen, Cape Bridgewater ist eine kleine Halbinsel, ein Zipfel im Süden, von vielleicht 4 Kilometern Durchmesser. Es gibt einen Wanderweg an der Küste um diese Halbinsel und insgesamt drei „Verbindungs-Straßen“, eine im Süden, eine in der Mitte und eine im Norden. Wir starteten an der Süd-Ostseite fingen mit der Umrundung an. Ein sehr zu empfehlender Wanderweg, sofern man tosenden Ozean auf der linken und ungewöhnliche Landschaften auf der rechten Seite mag. Dazu immer wieder motivierende Schilder „Du hast es gleich geschafft“. Leider können Seehunde nicht lesen, denn sie hatten es nicht geschafft, sich mal blicken zu lassen. Die Bänke waren so leer wie seinerzeit Lehman Brothers. An deren Stelle flog an den Klippen ein Adler über unsere Köpfe und lieferte sich kurz darauf einen Luftkampf mit einem Möwenpäärchen, vermutlich hatte Eddie the Eagle lecker Möweneier aus dem Felsen genascht. 

Auf der Westseite angekommen liefen wir dann ein gehöriges Stück zurück in den Norden, weil ich dann einfach eine der Verbindungsstraßen von West nach Ost zurück nehmen wollte. Aber Pustekuchen. Es ist nämlich hier gar nicht wie in Schleswig-Holstein, wo man mal eben vom Weg abbiegt und als Abkürzung über einen Acker gehen kann, hier muss man durch steile Dünen, die mit dichtem Buschwerk bewachsen sind. Irgendwann kein Durchkommen mehr, obwohl wir die Straße schon gesehen haben. Machete auch nicht dabei. Also den kompletten Weg zurück bis es endlich eine Möglichkeit gab, eine Straße zurück zu nehmen. Merke: Straßen in Australien sind nicht unbedingt von überall erreichbar. Insgesamt ist somit aus unserem kleinen Spaziergang eine sechs Stunden Wanderung geworden, die sich aber auf jeden Fall gelohnt hat. Abends Lamm-Burger, dann ins Bett geplumpst. Heute geht es weiter nach Mount Gambier. Ein Hotelgast hat mir bereits gute Empfehlungen für diesen Ort ausgesprochen.




Klockstircke

https://goo.gl/photos/o7VRBUEczDKX9fm49

Keine Kommentare: