Liebes Tagebuch,
Relax don't do it if you wanna go
through it könnte zum gestrigen Tag ganz gut gepasst haben. Wir
haben unser Lager in Cape Bridgwater im Seaview-Lodge aufgeschlagen
und ließen uns zunächst von Dennis dem Gastgeber und seiner
Haushaltshilfe ein leckeres Frühstück auf die Teller dengeln.
Rührei mit Speeeeeeeeckschlonz, war es auch schon im Magen und wir
beschlossen, einen „kleinen Spaziergang“ zu unternehmen. Hier
gibt es folgende Sehenswürdigkeiten: Die Seehundbänke, Die
Blaslöcher (blowholes), den versteinerten Wald (Petrified Forrest),
die Süßwasser-Quellen an der Klippe (Freshwater Springs) und jede
Menge Vulkanformationen. All das könnte man unter dem Begriff „Tier
in bizarrer Landschaft“ zusammenfassen. Wir beschlossen uns das mal genauer anzusehen und stiefelten los.
Die Gegend hier ist durch eine Mischung
aus Kalkstein und Basalt wirklich außergewöhnlich, genau so
außergewöhnlich wie meine Fähigkeit, Karten zu lesen. Dazu muss
man wissen, Cape Bridgewater ist eine kleine Halbinsel, ein Zipfel im
Süden, von vielleicht 4 Kilometern Durchmesser. Es gibt einen
Wanderweg an der Küste um diese Halbinsel und insgesamt drei
„Verbindungs-Straßen“, eine im Süden, eine in der Mitte und eine im Norden. Wir starteten an der Süd-Ostseite fingen
mit der Umrundung an. Ein sehr zu empfehlender Wanderweg, sofern man
tosenden Ozean auf der linken und ungewöhnliche Landschaften auf der
rechten Seite mag. Dazu immer wieder motivierende Schilder „Du hast
es gleich geschafft“. Leider können Seehunde nicht lesen, denn sie
hatten es nicht geschafft, sich mal blicken zu lassen. Die Bänke
waren so leer wie seinerzeit Lehman Brothers. An deren Stelle flog an den
Klippen ein Adler über unsere Köpfe und lieferte sich kurz darauf
einen Luftkampf mit einem Möwenpäärchen, vermutlich hatte Eddie
the Eagle lecker Möweneier aus dem Felsen genascht.
Auf der Westseite angekommen liefen wir
dann ein gehöriges Stück zurück in den Norden, weil ich dann
einfach eine der Verbindungsstraßen von West nach Ost zurück nehmen
wollte. Aber Pustekuchen. Es ist nämlich hier gar nicht wie in
Schleswig-Holstein, wo man mal eben vom Weg abbiegt und als Abkürzung
über einen Acker gehen kann, hier muss man durch steile Dünen, die mit
dichtem Buschwerk bewachsen sind. Irgendwann kein Durchkommen mehr, obwohl wir die Straße schon gesehen haben. Machete auch nicht dabei. Also den kompletten Weg zurück bis es endlich eine Möglichkeit gab,
eine Straße zurück zu nehmen. Merke: Straßen in Australien sind
nicht unbedingt von überall erreichbar. Insgesamt ist somit aus
unserem kleinen Spaziergang eine sechs Stunden Wanderung geworden,
die sich aber auf jeden Fall gelohnt hat. Abends Lamm-Burger, dann ins
Bett geplumpst. Heute geht es weiter nach Mount Gambier. Ein
Hotelgast hat mir bereits gute Empfehlungen für diesen Ort
ausgesprochen.
Klockstircke
https://goo.gl/photos/o7VRBUEczDKX9fm49
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