Mittwoch, 29. Januar 2014

14. Tag

Liebes Tagebuch,

ich schreibe Dir gerade aus Port Fairy. Port Fairy ist eine sehr schöne Hafenstadt. Hier blühte einst das ehrenhafte Gewerbe des Walfangs, das ja heute wegen einer sehr unglücklich verlaufenden Marketingkampagne nur noch eingeschränkt Anerkennung findet. Jaja, Wale werden geschont, aber Spinnen zertrampelt. Ich frage: Ist das eine Tier mehr wert als das andere? Mit dieser schonungslosen Geste des Zeigefingers in die blutende Salzwunde Hineinlegens möchte ich den 14. Tag meines Reisetagebuches beginnen. Aber warum 14? Du bist doch schon seit dem 14. hier, schreien die Frettchen in meinem, in meinem kleinen Computer. Jaha, antworte ich darauf, ich habe ja auch eine sehr lange Anreise hinter mir. Aber der Reihe nach und zwar in Stichpunkten, ich bin nämlich müde, der 1. FC Kaiserslautern wartet:
  • Aufgestanden
  • Auschecken und Weiterfahrt Richtung Westen. Die ursprüngliche Great Ocean Road ist in Warrnambool zu Ende, aber wir fahren einfach weiter Richtung Westen.
  • Wir machen Halt in einem Dorf namens Koroid. Koroid fasst 1400 Seelen und hat eindeutig irische Wurzeln. Alles hier ist irisch. Namen, Straßen, verbliebene Weihnachtsdeko (Kleeblatt). Hier scheint die Zeit etwas langsamer als anderswo zu verlaufen, man hat stellenweise das Gefühl, durch eine Stadt in den 50'er Jahren zu gehen. Die Preise sind jedoch an die heutige Zeit angepasst. Wir besuchen einen knorke Antiquitäten- und Kunstladen mit leicht abgedrehten Verkäufer. Da es sehr stark nach Räucherstäbchen riecht, vergesse ich die richtigen Fragen zu stellen und kaufe nur ein paar Postkarten. Außerdem besuchen wir noch einen netten Buchladen mit einladender Sofaecke, ich suche was mit Australischen Legenden und Mythen. Gibt es hier nicht, aber ein Buch mit absurden australischen Sportarten. Ich werde berichten.
  • Weiter geht es Richtung Port Fairy. Zwischendurch machen wir Halt an einem Standgebiet namens Killarney, auch irisch wenn ihr mich fragt. Heute ist das Wetter sehr angenehm, die gestrige Hitze ist einem frischen Wind gewichen, der jetzt von der See her weht. Es sind angenehme 20 Grad. Wir machen nur kurz Rast und fahren weiter zu unserem Port Fairy, denn dort ist das nächste Hotel.
  • Port Fairy ist ein ganz schnuckeliges Örtchen. Eine ehemalige Walfangstation umgebaut zu einem typischen Ferienort am Meer, mit Stil. Zu Fuß erreicht man von hier die Insel Griffith, ein Vogel- Naturschutzgebiet mit jeder Menge schwarzem Vulkangestein. Wir takedten unseren Walk sru sis biutiful eiländ, trafen auf ein Wallaby, das sehnsüchtig aufs Meer blickte, den guten alten Zeiten nachtrauernd, als es noch als es mit Harpune auf dem erlegten Wal thronte.
  • Rebecca's Cafe in Port Fairy ist sehr zu empfehlen. Frisches Seafood und fiese, leckere Kuchen.
  • Anschließend einchecken in unserem Hotel und nach kurzer Rast von diesem anstrengendem Tag ging es zum Tower Hill National Park.
  • Tower Hill ist wiederum eine Vulkanformation, in deren Krater sich ein See bildete, aus deren Mitte eine kleine Insel herausragt. Viel Getier und Natur pur soll hier anzutreffen sein und wir wurden nicht enttäuscht. Als wir z.B. den Waldweg entlangschlenderten, sahen wir uns nach der nächsten Biegung direkt zweier Kängurus gegenüber, die wohl genau das gleiche vorhatten wie wir. Wir guckten, sie guckten, wir guckten, sie guckten, dann wurde es ihnen zu doof und sie demonstrierten uns, dass sie auch ohne Waldweg auskommen und hüpften ins Dickicht. Anschließend stolzierte ein Emu vor uns her, der uns den Weg zum Zentrum wies. Natürlich zu.
  • Kleine Zwischenbemerkung: Die Öffnungszeiten der kleineren Läden hier in Australien erinnern übrigens an die guten alten Zeiten vor dem Turbokapitalismus. Die meisten Geschäfte und Einrichtungen schließen um 16 Uhr und öffnen nicht vor 10. Die großen Supermärkte haben dagegen meistens 24h auf.
  • Koalas sahen wir keine, die waren wohl schon im Hotel, es war ja abends. Für Besucher dieser Region: Tower Hill abends besuchen.
  • Ab ins Hotel und vielleicht heute mal von einer Fußballmannschaft träumen, die einfach alle lieben.
     

     

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